Süßweine

Picolit

BODENTYP

Mergel und Sandstein eozänischen Ursprungs, besser bekannt als “Ponca”, wie für die Hügel des Ostfriaul (Friuli Orientale) charakteristisch.

TRAUBENSORTE

Picolit.

WEINBAUSYSTEM

Friaulische Monocapovolto. (hoher Rebstock mit Überhang). Die sehr geringe Zahl von verrieselten Trauben pro Rebstock haben einen extrem niedrigen Traubenertrag pro Hektar zur Folge (ungefähr 15 q/ha).

LESEZEIT

Letzte Septemberwoche.

WEINBEREITUNG

Dieser “Alleinherrscher” unter den Weinen bedarf keiner modernen Weinbereitungstechnik. Nach der verspäteten Lese und der anschließenden Lagerung der Trauben in Holzkisten erfolgt für einen Zeitraum von zirka 60 Tagen die natürliche Dürre, bei der sich die durch den Grauschimmelpilz Botrytis cinerea hervorgerufene Edelfäule einstellt und die Beeren einen optimalen Konzentrationsgrad des natürlichen Fruchtzuckergehalts erreichen. Die ganzen Trauben werden dann, nachdem sie vorher von Hand entrappt worden sind, sanft gekeltert. Der so gewonnene Most zieht in 225 Liter Barriques um, wird dort langsam vergoren und für zirka zwei Jahre lang gelagert. Erst nach einer letzten Ruheperiode in der Flasche, die seine Verfeinerung abschließt, wird der Wein dem Genießer zur Beurteilung überlassen.

VERTRIEB

Mindestens zwei Jahre nach der Lese.

DURCHSCHNITTLICHE WERTE

Säuregehalt 5,6 g/L, Alkoholgehalt 13,50% Vol., Restzuckergehalt 180 g/L.

FARBE

Leuchtendes Goldgelb, das nach einigen Jahren Reife fast Bernsteinfarben wirkt Leuchtkraft und Transparenz spiegeln seine Kostbarkeit wider.

DUFT- UND GESCHMACKSNOTEN

Der Duft präsentiert ein reichhaltiges, delikates Bukett von außerordentlicher Eleganz. Es erinnert an prall gefüllte Honigwaben, in denen das ganze Spektrum an Wiesenblumen enthalten ist, an reife Früchte, Feigen, Aprikosen- und Pfirsichkonfitüre. Er ist von süßem, aber nicht klebrigem, aristokratischem, warmem, samtigem und raffiniertem Geschmack. Er beeindruckt durch seinen Reichtum an duftenden Noten und geschmacklichen Wahrnehmungen, sowie durch seine verführerische Beständigkeit. In jeder Hinsicht ein überzeugender Wein, sanft und delikat, sehr weiblich und von raffinierter Schönheit, die erst allmählich erkundet werden will.

SERVIERTEMPERATUR

Gekühlt, aber nicht kalt servierten.

SERVIERVORSCHLÄGE

Ein Wein, der par excellance zur Meditation anregt. Eine gastronomische Annäherung ist wahrhaft schwierig. Er passt hervorragend zu trockenem Feingebäck oder zu Gänseleberpastete; aber: “Der Picolit bleibt Picolit und sonst gar nichts”. Er wird vorzugsweise getrennt vom Essen und mit einer fast religiösen Andacht getrunken, die einem vertrauten Gespräch zwischen dem Wein auf der einen Seite und seinem Anblick, dem Duft und Geschmack auf der anderen Seite gleichkommt.